So vermeidet ihr diese 3 Fehler!

Fehler #1 - Transportmittel

Einer der "top" Stimmungskiller die ich schon bei einer Hochzeit erlebt habe kommt aus dem Bereich der Transportmittel. Die Transportmittel selbst sind oftmals nicht alleine das Problem, sondern auch das "drumherum". Es sind logistische Herausforderungen die im Zusammenhang mit dem Transport der Gäste zur Trauung oder eben auch von der Trauung zur Feierlocation entstehen. Ich begleitete letztes Jahr eine Hochzeit wo rund 80 Gäste geladen waren. Im Standesamt sind Pandemie bedingt rund 15 Personen erlaubt gewesen. Außerhalb des Gebäudes warteten nur etwa 50 Personen. Bei der Begrüßung merkte ich, dass die Gäste genervt waren. Im Gespräch stellte sich heraus, dass die Hochzeitsgäste ewig nach Parkplätzen suchen mussten und zum Teil sehr weit gelaufen sind. Einige waren zu spät dran oder sind gar nicht erst erschienen und fuhren direkt zur Feierlichkeit. Schade eigentlich!

Mein Tipp:

Führt eine Szenarioplanung durch! Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Spielt mehrere Möglichkeiten durch, damit ihr auch an alles denkt. In dem oben genannten Beispiel wäre eine Info über die Parkplatzsituation gut angekommen. Zum einen hätten die Gäste die Parkplatzsuche in ihrer Anfahrtszeit mit eingeplant, um noch pünktlich zur Vermählungsbegrüßung zu kommen. Zum anderen hätten die Gäste auch zusammen anreisen oder sich andere Anreiseoptionen suchen können.

Zu den wichtigsten Fragen gehören:

1. Gibt es ausreichend Parkplätze?

2. Sind die Stellplätze kostenpflichtig?

3. Gibt es Beschränkungen z.B. Kurzzeittickets?

4. Können eure Gäste die Autos auch über Nacht abstellen?

5. Werden Taxis für die Heimfahrt ins Hotel benötigt?

Ein anderes Problem erlebte ein befreundeter Hochzeitsfotograf auf der Alm. Die Feierlocation konnte nur drei Parkplätze zur Verfügung stellen aber bot dem Brautpaar zusätzlich einen Shuttle-Service an. "Klasse!" Dachte sich das Brautpaar. Dann sind ja Probleme gelöst oder etwas doch nicht?! Das Brautpaar lud für ihren großen Tag etwa 85 Gäste ein. Was das Brautpaar nicht auf dem Schirm hatte war, dass der Locationgeber nur einen "Neun-Sitzer" Bus besaß. Eine Fahrt (rauf & runter) dauerte etwa 35 Minuten. Quiz: Wie lange dauert es wohl, bis all eure Hochzeitsgäste angekommen sind und euer geplantes Hochzeitsprogramm weitergehen kann? 

Im Beispiel meines Fotofreundes wäre eine Anmietung von mehreren "Neun-Sitzer" Shuttles eine gute Alternative gewesen, um den Zeitplan nicht zu gefährden und die Stimmung kippen zu lassen. :-)

Fehler #2 - Reden, Einlagen & Spiele

Zu den weit verbreitetsten Traditionen gehören Reden, Einlagen und selbstverständlich Spiele. Reden sowie Einlagen vorzutragen und Spiele zu spielen sind natürlich keine Fehler auf einer Hochzeit. Es geht vielmehr um die "Anzahl" von Reden, Einlagen und Spiele oder der passende Zeitpunkt. 

Stellt euch vor ihr bucht eure Lieblingsband für 2.500 €, um an euren Hochzeitsabend eine mega Party zu feiern. Eure Freunde & Bekannten wollen euch überraschen und planen 2,5h lang Spiele wie die "Reise nach Jerusalem" zu spielen, Baumstämme zu zersägen und Fragespiele zu beantworten. Eure Band trinkt mittlerweile in der Bar nebenan die 4. Runde Bier und sieht genervt auf die Uhr. Sie stellen sich wohlmöglich bereits die Frage wann sie denn endlich eure Songs spielen dürfen und für echte Stimmung sorgen können.

Mein Tipp:

1. Kommuniziert schon bei euren Einladungen das euch eine gute Party wichtig ist.

2. Besprecht mit euren Treuzeugen, Freunden und Familie, dass nur kurze Spiele gewünscht sind (für den Fall einer Überraschung).

3. Gebt bekannt, dass nach dem Eröffnungstanz eure Party nicht durch Einlagen, Reden oder Spiele unterbrochen wird.

Selbstverständlich könnt ihr die Tipps auch anders handhaben. Diese Tipps richten sich an alle Brautpaare die nicht darauf aus sind Unmengen an Spiele zu spielen oder lange Reden und Einlagen hören wollen. :-)

Fehler #3 - Unplugged Wedding

Jeder hat es in der Tasche. Jeder nutzt es täglich - manchmal sogar minütlich - und es ist ein echter Bildstilkiller. Am Hochzeitstag selber fällt es niemandem so wirklich auf, weil es in der Gesellschaft zum Alltag dazu gehört und normal ist. Was ich meine sind Smartphones.

Viele Leute erleben mittlerweile eure Hochzeit durch ihr Smartphone-Display. Meine Aufgabe als Hochzeitsfotograf ist zu beobachten und nach den schönsten Augenblicken zu "jagen". In der Kirche oder beim Standesamt schaue ich durch Sitzreihen und beobachte gespannt welche schönen Situationen sich als nächsten Ergeben. Leider kommt es immer öfter vor, dass die Gäste die Hochzeit mit dem Smartphone fotografieren oder filmen. Oder schlimmer noch, sie checken während der Trauung ihren Instagram-Feed, Storys und E-Mails.

Am Hochzeitstag bekommt das Brautpaar nichts davon mit, da sie mit sich selbst beschäftigt sind und meistens mit dem Rücken zu den Gästen sitzen. Im Nachhinein, beim Durchschauen der Hochzeitsfotos fällt dann auf, wie viele Gäste der Hochzeit nicht wirklich beiwohnten, da sie auf oder durch ihr Display schauten. Mitunter ist das nicht das einzige Übel, denn bei vielen Trauungen - insbesondere beim Ein- und Auszug - entstehen nur wenige bis keine Bilder vom Hochzeitspaar und ihren Gästen ohne Smartphones. Am schlimmsten ist es jedoch, wenn die Gäste ihre Fotohandy's in Richtung des Brautpaares halten. Das stört auf den Bildern. Ihr habt schließlich für euren großen Tag extra einen professionellen Fotografen engagiert.

Mein Tipp:

1. Bittet eure Gäste freundlich, dass sie die Smartphones in der Tasche lassen und den Tag gemeinsam und bewusst mitzuerleben.

2. Die Bitte bereits auf den Einladungskarten festhalten.

Mal unter uns: Meine Erfahrung zeigt, dass die Bilder der Gäste vom Smartphone nach der Hochzeit nicht wieder angesehen werden. Das alleine spricht doch schon dafür, dass die Hochzeitsgäste lieber euch die Aufmerksamkeit schenken, als dem Smartphone oder? Ich weiß um die Begeisterung der Hochzeitspaare, wenn sie schnell ihre Hochzeitsfotos erhalten. Aus diesem Grund verspreche ich meinen Hochzeitspaaren, dass sie bereits am nächsten Tag über die Online-Galerie etwa 20-30 der schönsten Fotos zum Teilen für die sozialen Kanäle, Freunde und Familie erhalten. Die Brautpaare sind demnach also gar nicht mehr auf die Handyfotos angewiesen, sofern der Fotograf nicht zwei Monate mit den Bilder auf sich warten lässt. :-)